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Debattenbeitrag zur Coronakrise

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Wir sind Menschen, die das Thema Gesundheit seit vielen Jahren beschäftigt. Zusammen setzen wir uns damit auseinander, wie Gesundheit und Krankheit von den (kapitalistischen) Verhältnissen, in denen wir leben, beeinflusst werden (1). Unser Ziel ist es, ein Stadtteilgesundheitszentrum aufzubauen, das sogenannte soziale Determinanten, also z.B. Einkommensunterschiede, Lebens- und Arbeitsbedingungen und Diskriminierungserfahrung, als wesentliche Einflussfaktoren für die Entstehung von Gesundheit und Krankheit begreift und Verhältnisse konkret verändern will. Zurzeit bieten wir noch keine medizinische Versorgung an. Auch wir haben keinen Masterplan für die jetzige Situation und unsere Überlegungen haben keinen Anspruch darauf, die Situation allumfassend zu analysieren. Genau wie für alle anderen Menschen ist diese Situation für uns neu. Gerade deswegen finden wir eine Reflexion der Geschehnisse und einen Austausch aus herrschaftskritischer Perspektive wichtig.

Corona trifft nicht alle Menschen gleich

Menschen mit Vorerkrankungen sind stärker durch eine Coronavirus- Infektion bedroht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkrankung bei ihnen einen schweren Verlauf nimmt, ist – nach jetzigen Zahlen – deutlich größer. Vorerkrankungen sind in der Gesellschaft aber nicht gleich verteilt. Arme Menschen sind im Durchschnitt kränker als reiche Menschen. Die Verhältnisse, in denen Menschen leben, haben einen großen Einfluss auf ihren Gesundheitszustand. Ärmere Menschen sind damit von den gesundheitlichen Folgen des Virus mehr betroffenen als Reiche. Die Unterschiede im Zugang zu medizinischer Versorgung kommen hier noch dazu.

Neben den gesundheitlichen Folgen treffen auch die Arbeits- und Alltagseinschränkungen die Vulnerablen der Gesellschaft stärker: Menschen aus prekären Arbeitsverhältnissen, die im Krankheitsfall oder bei einem Lock Down keine Lohnfortzahlung bekommen, sind in vielen Fällen sehr schnell in finanziell existentiell bedrohlichen Situationen. Dies betrifft u.a. Künstler_innen, Minijobber_innen, Sexarbeiter_innen, Arbeitsmigrant_innen und Freiberufler_innen. Viele Tafeln schließen ihre Türen, wodurch eine Lebensmittelversorgung von Menschen, die darauf angewiesen sind, plötzlich fehlt. Beratungsstellen schließen und wohnungslose Menschen haben weder Zugang zu sicheren Räumen noch zu Geld. In China und Italien zeigt sich bereits, dass im Ausnahmezustand häusliche und sexualisierte Gewalt (v.a. gegen Frauen und Kinder) deutlich zunimmt.(3) Während Gemeinschaftseinrichtungen geschlossen und größere Menschenansammlungen verhindert werden, leben Geflüchtete in zunehmend überfüllten Massenunterkünften, in denen ihnen trotz geschlossener Beratungsstellen und nicht verfügbarer Anwält_innen weiterhin abgelehnte Asylbescheide drohen. (4)
In Deutschland wie auch weltweit trifft der Virus somit sowohl in seinen gesundheitlichen als auch in seinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen die ärmeren und vulnerablen Menschen in unserer Bevölkerung deutlich härter als die Wohlhabenden (5)

Die Krise fällt nicht vom Himmel

Seit den 1980ern wird das Gesundheitswesen in Deutschland zunehmend ökonomisiert und privatisiert. (6) Die Milliarden aus den Beiträgen der lohnabhängig Arbeitenden dienen zu erheblichen Anteilen den Profiten der Pharma- und privaten Klinikkonzerne. Die dabei erreichte Qualität der medizinischen Angebote ist trotz vergleichsweise hohen Beträgen von ca. 1 Mrd. € pro Tag (7) nicht besser als in Systemen in Ländern mit geringeren Gesundheitsausgaben. Bereits vor der Corona-Pandemie befand sich das Gesundheitssystem in einem Krisenzustand.
Wirtschaftliche Überlegungen bestimmen statt medizinischer Notwendigkeiten über Behandlungen und Arbeitsbedingungen: Jährlich sterben 10.000-20.000 Menschen an vermeidbaren Krankenhausinfektionen (8), eine schwer zu beziffernde Zahl an Rücken-, Knie- und Hüftoperationen werden nicht zuletzt aus Profitgründen durchgeführt, Pflegekräfte werden weder anständig bezahlt noch in ihrer Arbeit gewürdigt und im ambulanten Bereich blüht zunehmend eine Kultur der privaten Nebeneinnahmen bei ebenfalls nur mäßiger Qualität und Menschlichkeit.

Bereits 2012 hat die Bundesregierung eine Risikoanalyse in Auftrag gegeben, die den Ausbruch eines “SARS”-Erregers im Rahmen einer Pandemie hier in Deutschland durchspielt.(9) Beinahe hellseherisch sind die Ähnlichkeiten zur aktuellen Situation. Die eindeutige Prognose der Risikoanalyse war, dass das Gesundheitssystem unter den Anforderungen zusammenbrechen würde. Doch anstatt eine Gesundheitsversorgung zu schaffen, die bestmöglich auf eine Pandemie vorbereitet ist, wurde das Gesundheitswesen immer weiter nach betriebswirtschaftlichen Kriterien und reiner ökonomischer Effizienz ausgerichtet. Das bekommen wir jetzt mehr denn je zu spüren. Maßnahmen wie Ausgangssperren, Betriebsschließungen, Kita- und Schulschließungen werden erst dadurch nötig, dass es die berechtige Sorge vor einem Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung gibt.

Umgang mit der Ausnahmesituation

Es gibt konkrete Dinge, die wir als Individuen tun und beachten können.
Es fängt beim richtigen Händewaschen an. Es klingt banal und steht überall, doch ist es eine einfache und effektive Maßnahme.(10) Wir brauchen saubere Hände und es ist hilfreich, wenn wir wissen wie wir sie richtig waschen. Gleichzeitig geht in der ganzen „Händewaschen und Desinfizieren”- Predigt oft unter, dass sauber nicht gleich steril ist. Wir brauchen saubere Hände, keine sterilen. Das Außen ist nicht unser Feind: weder die Menschen im Nachbarhaus, noch auf der anderen Seite einer Grenze, noch die meisten der Mikroorganismen um uns herum. Die Vorstellung, dass wir alles säubern müssen und uns isolieren um uns zu schützen (egal ob vor Menschen oder Mikroorganismen) verursacht bei vielen Menschen Angst. Angst wiederum setzt in unserem Nervensystem Stresskaskaden in Gang, die unsere Kooperationsfähigkeit herabsetzen, eine innere Anspannung verursachen und unser Immunsystem schwächen.

Trefft überlegte Entscheidungen, wen ihr trefft und wen nicht. Nur weil diese Forderung gerade auch von staatlicher Seite kommt, wird sie damit nicht falsch. Das Schützen von Risikogruppen ist wichtig. Gleichzeitig sind aber auch die Auswirkungen von Einsamkeit und Isolation nicht zu unterschätzen. Erste Untersuchungen in China zeigen, wie dramatisch die psychosozialen Folgen einer massenhaften Quaratäne sind.(11) Menschen entwickeln Angstzustände, Depressionen, Suizidgedanken und Posttraumatische Belastungsstörungen. In jeder Situation müssen wir jetzt neu beurteilen, welches Verhalten wir für richtig halten und gleichzeitig aushalten, wenn wir nicht alle zu denselben Entscheidungen kommen. Machtstrukturen müssen besprechbar und kritisierbar bleiben ohne den moralischen Vorwurf, Risikogruppen nicht schützen zu wollen. Die jetzige Ausnahmesituation ist genauso vielschichtig wie das Leben immer ist und es lohnt sich zu versuchen, die verschiedenen Aspekte und Widersprüche zumindest anzuerkennen und möglichst diskutierbar zu machen.

Informationen darüber wie das Virus sich ausbreitet, welche politischen Maßnahmen ergriffen werden, wie Freund_innen und Verbündete mit der Situation umgehen, sind wichtig. Dabei gilt es aber zu beachten, woher die Informationen kommen und ob es hilfreich ist sie zu verbreiten.(12) Auch in linken Kreisen kursieren erstaunlich viele Falschmeldungen und Gerüchte, die teilweise ernsthafte Folgen für Menschen haben. Die ständige Informationsflut versetzt unser Gehirn in eine dauerhafte Alarmbereitschaft und belastet dadurch Psyche und Immunsystem. Immer wieder müssen wir uns die Frage stellen, welche und wie viel Information uns gerade wirklich gut tut; auch wenn das Gefühl von vermeintlicher Kontrolle durch Wissen einen großen Reiz hat.

Und das wars?Individuelle Antworten und Verhaltensänderungen sind wichtig. Aber sie können und dürfen nicht die einzige Reaktion sein. Es ist wichtig im Blick zu behalten, dass es sich um keine persönliche und unpolitische Krise handelt. Es geht um gesellschaftliche und ökonomische Fragen und Auseinandersetzungen, die es schon vorher gab, die jetzt nur deutlicher hervortreten. Der Umgang mit diesen Themen muss politischer Natur sein und global gedacht werden:Wie würde diese Krise gerade verlaufen, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe? Was bedeutet es, wenn Grenzen geschlossen werden und nur Deutsche aus dem Ausland zurückgeflogen werden, während andere an den EU Außengrenzen getötet oder in Lager gesperrt werden? Wieso werden Menschen in Gefängnissen und Abschiebeknästen weiter isoliert statt evakuiert? Wie kann ein Gesundheitssystem aussehen, das sich am Gemeinwohl orientiert statt an wirtschaftlichem Profit? Sind es Fallpauschalen, die ein Krankenhaus zu einem guten Ort für Gesundheit machen oder doch eher eine gute Bezahlung, angemessene Arbeitszeiten und Wertschätzung der Beschäftigten? Welche Faktoren müssen mit einbezogen werden, wenn es uns wirklich um Gesundheit und nicht nur um Wiederherstellung für den Arbeitsmarkt geht? Inwieweit es richtig ist, Freiheits- und Bewegungsrechte einzuschränken, wird sich letztlich erst im Nachhinein zeigen. Auch ob sie wieder in Gänze zurückgenommen werden oder in abgeschwächter Form dauerhaft von der Bevölkerung akzeptiert werden. Es bleibt gerade deshalb weiterhin wichtig, sehr genau hinzuschauen, welche politischen Entscheidungen getroffen werden. Wir müssen aufpassen, dass autoritäre Phantasien nicht ohne Protest durchgewunken werden. Wir müssen aufpassen, dass in einem plötzlichen Wir-Gefühl eine herrschaftskritische Perspektive und eine grenzübergreifende Solidarität nicht mit dem letzten Desinfektionsmittel abgetötet wird. Es ist heute wichtiger denn je, Verantwortung zu übernehmen. Es reicht nicht, Zuhause zu bleiben und „social distancing” zu praktizieren. Wir müssen uns organisieren, und das nicht nur in unseren Peergroups. Dabei gilt es rauszufinden, wie Organisation, soziale Proteste und Interventionen aussehen können, bei keinen oder begrenzten Möglichkeiten sich zu sehen. Die gravierenden gesellschaftlichen Missstände hören ja nicht plötzlich wegen Corona auf. Besprecht untereinander aber auch, was die Situation in Euch auslöst. Gebt der Angst, Sorge, Ohnmacht und Wut Raum und verdeckt sie nicht mit Aktionismus, Rückzug und Zynismus.  Das Gefühl von Solidarität wird nun an vielen Orten spürbar, jedoch müssen wir sehr gut aufpassen, dass wir alle Teil der entstehenden Gemeinschaften sind. Einzelne dürfen nicht aufgrund von einem anderen Pass, der fehlenden Mietzahlung oder Krankheit ausgeschlossen werden. Lasst uns fehlendes Geld, erlebte Ungerechtigkeit und all unsere Emotionen miteinander teilen. Erst dann kann hieraus etwas Neues entstehen. Diese Ausnahmesituation schafft neben all ihrem Leid und ihrer Verunsicherung auch einen großen Raum für Veränderung, Selbstorganisation und Solidarität. Der Unvorhersehbarkeit der Situation können wir auch mit Kreativität begegnen. Die Natur erholt sich ein Stück, Menschen merken wie es sich anfühlt, wenn ihr Alltag durchbrochen wird und sich dadurch neue Perspektiven ergeben. Gerade jetzt ist es wichtig, unsere Wahrnehmung nicht nur auf unsere Ängste zu richten, sondern auch auf die Chancen, die diese außergwöhnliche Situation mit sich bringt. Lasst uns die Krise nutzen, um auf die tieferliegenden Zusammenhänge aufmerksam zu machen und unsere Vorstellungen von einem solidarischen, gerechten und freien Miteinander auf diesem Planeten aktiv einzufordern und umzusetzen.Wir freuen uns über eure Einschätzungen und Gedanken

المساهمة في نقاش أزمة كورونا

نحن أشخاص نهتم بموضوع الصحة منذ سنوات. معاٌ، نحن ندرس كيف تتأثر الصحة والمرض بالظروف (الرأسمالية) التي نعيش فيها (1). هدفنا هو بناء مركز صحي في المنطقة لفهم ما يسمى المحددات الاجتماعية، على سبيل المثال التفاوت في الدخل وظروف المعيشة والعمل وتجربة التمييز العنصري، كعوامل أساسية لنشأة الصحة والمرض، ونحن نهدف أيضاٌ إلى تغيير الظروف بطريقة ملموسة .في الوقت الحاضر، لا نقدم رعاية طبية حتى الآن. كما أنه ليس لدينا خطة رئيسية للوضع الحالي وأفكارنا لا تدعي تحليل الوضع بطريقة شاملة. كما هو الحال لجميع الأشخاص، هذا الوضع جديد بالنسبة لنا. لهذا السبب بالذات، نجد أنه من المهم التفكير في الأحداث وتبادل وجهات النظر من منظور منتقد للنظام.

كورونا لا تصيب جميع الأشخاص على قدم المساواة

الأشخاص الذين يعانون من حالات موجودة مسبقاٌ أكثر عرضة لخطر الأصابة بفيروس كورونا. احتمالية أن يأخذ المرض عندهم مساراٌ صعباٌ، هو -وفقاٌ للأرقام الحالية- أكبر بكثير. ومع ذلك، فإن حالات المرض الموجودة مسبقاٌ ليست موزعة بالتساوي في المجتمع. في المتوسط، الفقراء هم مرضى أكثر من الأغنياء. الظروف التي يعيش فيها الناس لها تأثير كبير على حالتهم الصحية. وبالتالي فإن الفقراء أكثر تأثراٌ بالنتائج الصحية للفيروس من الأغنياء. وتضاف إلى ذلك الاختلافات في الحصول على الرعاية الطبية.

بالإضافة إلى العواقب الصحية، تؤثر القيود المفروضة على العمل والحياة اليومية أيضاٌ على أفراد المجتمع الضعفاء بشكل أكثر حدة: فالأشخاص، أصحاب علاقات العمل غير المستقرة، الذين لا يتلقون رواتب مستمرة في حالة المرض او الأغلاق يعانون بسرعة كبيرة من حالات التهديد المالي في كثير من الأحيان. وهذا يؤثر على الفنانين، العاملين في الأعمال الصغيرة، العاملين في مجال الجنس والعمال المهاجرين وأصحاب المهن الحرة وغيرهم. العديد من محلات التافل تغلق أبوابها، ونتيجة لذلك يفقد الأشخاص الذين يعتمدون عليها فجأة الإمدادات الغذائية. مراكز الاستشارة تغلق والأشخاص المشردين ليس لديهم إمكانية الوصول إلى أماكن آمنة ولا إلى المال. وقد ثبت بالفعل في الصين وإيطاليا أن العنف المنزلي والجنسي يزداد بشكل ملحوظ في حالة الطوارئ (خاصة ضد النساء الأطفال). (3) في حين يتم إغلاق المرافق الاجتماعية العامة ومنع تجمعات كبيرة من الناس، يعيش اللاجئون في مساكن جماعية مزدحمة بشكل متزايد، حيث لا يزالون مهددين بطلبات اللجوء المرفوضة على الرغم من مراكز الاستشارة المغلقة والمحامين غير المتاحين. (4)

في ألمانيا وكذلك في جميع أنحاء العالم، يؤثر الفيروس بالتالي في نتائجه الصحية والاقتصادية والاجتماعية على الناس الفقراء والضعفاء أكثر من الأغنياء. (5)

الأزمة لا تسقط من السماء

منذ الثمانينيات، أصبح نظام الرعاية الصحية في ألمانيا اقتصادياٌ وخاصاٌ بشكل متزايد. (6) تستخدم المليارات من مساهمات الموظفين الذين يتقاضون أجراٌ إلى حد كبير في أرباح مجموعات الأدوية والمستشفيات الخاصة. على الرغم من المبالغ المرتفعة نسبياٌ التي تبلغ حوالي مليار يورو يومياٌ (7)، إلا أن جودة الخدمات الطبية التي تم تحقيقها بهذه الطريقة ليست أفضل من الأنظمة في البلدان ذات الإنفاق الصحي المنخفض. حتى قبل وباء كورونا، كان نظام الرعاية الصحية في حالة أزمة. بدلاٌ من الضرورات الصحية، تقرر الاعتبارات الاقتصادية بشأن العلاجات وظروف العمل: في كل عام، يموت ما بين 10000 و20000 شخص من عدوى المستشفيات التي يمكن الوقاية منها (8)، ويصعب تحديد عدد عمليات الظهر، الركبة والورك التي لا يتم القيام بها لأسباب ربحية، العاملين في التمريض لا يتم دفع أجور جيدة لهم ولا يتم تقديرهم في عملهم، وفي قطاع العيادات الخارجية تزدهر ثقافة الدخل الإضافي الخاص بشكل متزايد، وكذلك بجودة معتدلة وأكثر أنسانية.

في عام 2012, طلبت الحكومة الألمانية إجراء تحليل للمخاطر في حالة تفشي مرض “سارس” كجزء من مرض وبائي هنا في ألمانيا. (9) إن أوجه التشابه مع الوضع الحالي تكاد تكون مستبصره. كان التنبؤ الواضح لتحليل المخاطر هو أن النظام الصحي سينهار تحت المطالب. ومع ذلك، فبدلاٌ من إنشاء نظام رعاية صحية معد بشكل جيد قدر الإمكان للوباء، كان نظام الرعاية الصحية موجهاٌ بشكل مستمر نحو معايير إدارة الأعمال والكفاءة الاقتصادية البحتة. نشعر بهذا الآن أكثر من أي وقت مضى. إن اتخاذ تدابير مثل حظر التجول، إغلاق الشركات وإغلاق رياض الأطفال والمدارس تصبح ضرورية فقط لأن هناك مخاوف مشروعة من انهيار الرعاية الصحية.

التعامل مع الوضع الاستثنائي

هناك أشياء ملموسة يمكننا القيام بها والانتباه لها كأفراد.

هذه الأشياء تبدأ بغسل أيدينا بشكل صحيح. هذا يبدو مبتذلاٌ ومكتوباٌ في كل مكان، ولكنه إجراء بسيط وفعال. (10) نحن نحتاج إلى أيدي نظيفة ومن المفيد ان نعرف كيفية غسلها بشكل صحيح. في الوقت نفسه، غالباٌ ما تفشل خطبة “غسل اليدين والتطهير” بالكامل في ذكر أن التنظيف ليس بالضرورة معقماٌ. نحن بحاجة إلى أيدي نظيفة وليست معقمة. الخارج ليس عدونا: لا الناس في المنزل المجاور، ولا على الجانب الآخر من الحدود، ولا معظم الكائنات الحية الدقيقة من حولنا. فكرة أن علينا تنظيف كل شيء وعزل أنفسنا لحماية أنفسنا (سواء من الناس أو الكائنات الحية الدقيقة) تسبب الخوف لدى الكثير من الناس. الخوف بدوره يحرك شلالات التوتر في نظامنا العصبي، مما يقلل من قدرتنا على التعاون، ويسبب التوتر الداخلي ويضعف جهاز المناعة لدينا.

 اتخذ قرارات مدروسة حول من تلتقي به ومن لا تلتقي به. فقط لأن هذا الطلب يأتي من الدولة ذلك لا يجعله خاطئاٌ. حماية المجموعات المعرضة للخطر امر مهم. في الوقت نفسه، لا ينبغي التقليل من آثار الوحدة والعزلة. تظهر الدراسات الأولية في الصين مدى تأثير العواقب النفسية والاجتماعية للحجر الصحي على الأشخاص. (11) يعاني الناس من حالات القلق، الاكتئاب، أفكار انتحارية واضطرابات ما بعد الصدمة. علينا الآن إعادة تقييم كل حالة، ما هو السلوك الذي نعتبره صحيحاٌ وفي نفس الوقت نستطيع تحمله. إذا لم نتخذ جميعاٌ نفس القرارات، يجب ان تظل هياكل السلطة مفتوحة للمناقشة والنقد دون اللوم الأخلاقي بعدم الرغبة في حماية الفئات المعرضة للخطر. الوضع الاستثنائي الحالي متعدد الجوانب مثلما هي الحياة دائماٌ، ومن الجدير المحاولة على الأقل الاعتراف بالجوانب المختلفة والتناقضات وجعلها قابلة للنقاش قدر الإمكان.

المهم هي معلومات حول كيفية انتشار الفيروس، وماهي التدابير السياسية التي يتم اتخاذها، وكيف يتعامل الأصدقاء والحلفاء مع الوضع. ولكن من المهم أيضاٌ النظر في مصدر المعلومات وما إذا كان من المفيد نشرها. (12) حتى في الدوائر اليسارية، هناك العديد من التقارير والشائعات الكاذبة المثيرة للدهشة، وبعضها له عواقب وخيمة على الناس. التدفق المستمر للمعلومات يضع دماغنا في حالة تأهب دائم وبالتالي يضع ضغطاٌ على النفس والجهاز المناعي لدينا. يجب أن نسأل أنفسنا مراراٌ وتكراراٌ السؤال التالي، ما مقدار المعلومات التي تفيدنا حقاٌ في الوقت الحالي؟ حتى لو كان شعور التحكم المفترض من خلال المعرفة يتمتع بجاذبية كبير.

هذا كان كل شيء؟

الإجابات الفردية والتغييرات السلوكية مهمة. لكنهم لا يستطيعون ويجب ألا يكونوا رد الفعل الوحيد. من المهم أن نأخذ في الاعتبار أن هذه ليست أزمة شخصية وغير سياسية. يتعلق الأمر بالمسائل والنزاعات الاجتماعية والاقتصادية التي كانت موجودة من قبل ولكنها أصبحت الآن أكثر بروزاٌ. يجب أن يكون التعامل مع هذه القضايا ذات طبيعة سياسية ويجب التفكير فيها من منظور عالمي:

كيف كانت ستسير هذه الأزمة إذا كان هناك دخل أساسي غير مشروط؟ ما الذي يعنيه أغلاق الحدود، ويتم إعادة الألمان فقط من الخارج، بينما يقتل آخرون على الحدود الخارجية للاتحاد الأوروبي أو يحبسون في المخيمات؟ لماذا يستمر عزل الأشخاص في السجون وسجون الترحيل بدلاٌ من إجلائهم؟ كيف يمكن أن يبدو النظام الصحي المبني على التوجه نحو الصالح العام بدلاٌ من الربح الاقتصادي؟ هل هي الأسعار الثابتة لكل حالة التي تجعل المستشفى مكاناٌ جيداٌ للصحة أم أنها بالأحرى أجر جيد، ساعات عمل مناسبة وتقدير الموظفين؟ ما هي العوامل التي يجب أخذها في الاعتبار إذا كنا نهتم حقاٌ بالصحة وليس فقط التعافي من أجل للعمل؟

ما هو الحد الذي يصح فيه تقييد حقوق الحرية والتنقل سوف يتضح في نهاية المطاف فقط. وكذلك ما إذا كان سيتم إعادتهم بالكامل أو بشكل محدد وإذا ما كان سيتم قبولهم من قبل السكان على أساس دائم. لهذا السبب بالذات، يبقى من المهم أن نراقب عن كثب القرارات السياسية المتخذة. يجب أن نكون حذرين من ألا يتم التلويح بالأوهام الاستبدادية دون احتجاج. يجب أن نكون حذرين انه من خلال شعور “نحن” المفاجئ، ألا يتم قتل المفهوم الناقد للسلطة والتضامن عبر الحدود مع المطهر الأخير.

اليوم أصبح من المهم أكثر من أي وقت مضى تحمل المسؤولية. لا يكفي البقاء في المنزل وممارسة “الإبعاد الاجتماعي”. يجب أن ننظم أنفسنا، وليس فقط في مجموعات الأقران. علينا أن نكتشف كيف يمكن أن تبدو المنظمة والاحتجاجات والتدخلات الاجتماعية، مع عدم وجود أو إمكانيات محدودة لرؤية بعضنا البعض. إن المظالم الاجتماعية الخطيرة لا تتوقف فجأة بسبب كورونا. ناقشوا فيما بينكم ولكن أيضا ما الذي يسببه الوضع فيكم. امنح مساحة للخوف والقلق والعجز والغضب ولا تغطيهم بالحركة والتراجع أو التهكم.

يمكن الإحساس بشعور التضامن الآن في العديد من الأماكن، ولكن يجب أن نكون حذرين للغاية لأن نكون جميعًا جزء من المجتمعات الناشئة. لا يجب استبعاد الأفراد بسبب جواز سفر آخر أو نقص الإيجار أو المرض. دعونا نتشارك نقص المال، الظلم وجميع مشاعرنا. عندها فقط يمكن أن يظهر شيء جديد من هذا.

هذا الوضع الاستثنائي، بالإضافة إلى كل المعاناة وانعدام الأمن، فأنه يخلق أيضًا مساحة كبيرة للتغيير والتنظيم الذاتي والتضامن. يمكننا أيضًا مواجهة عدم القدرة على التنبؤ بالوضع بالإبداع. الطبيعة تتعافى قليلاً، الناس يلاحظون ما هو الشعور عندما تتكسر حياتهم اليومية وتنشأ وجهات نظر جديدة. خاصة الآن من المهم عدم تركيز إحساسنا وإدراكنا فقط على مخاوفنا، بل أيضًا على الفرص التي يجلبها هذا الوضع الاستثنائي معه. دعونا نستخدم الأزمة لتوجيه الانتباه إلى الروابط الأعمق والمطالبة النشطة وبالإضافة إلى تنفيذ أفكارنا حول تعايش تضامني وعادل وحر على هذا الكوكب

 

http://poliklinik1.org/sdg
https://taz.de/Frauenhaeuser-in-der-Corona-Krise/!5668969/
https://www.frnrw.de/top/artikel/f/r/pm-fluechtlinge-vor-corona-schuetzen.html
https://www.dw.com/de/wie-die-corona-krise-obdachlose-trifft/a-52862531
https://www.krankenhaus-statt-fabrik.de/129
https://www.tagesspiegel.de/politik/mehr-als-eine-milliarde-euro-pro-tag-ausgaben-fuer-gesundheit-erreichen-neuen-rekord/24131204.html
https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressemitteilungen/2019/14_2019.html
https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf
10https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html
11https://www.sueddeutsche.de/politik/china-coronavirus-pandemie-soziale-folgen-isolation-quarantaene-1.4852392?reduced=true
12 https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/advice-for-public/myth-busters

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